Dein Kulturreisejournal

Traumwelt aus Tuffstein

Kappadokien im Herzen der Türkei


Wie stumme Zeugen der Geschichte ragen die bizarren Steinmonumente in den Himmel. Merkwürdige, kegelförmige Felsgebilde vulkanischen Ursprungs sind zu einer gigantischen weißen Masse erstarrt. Kappadokien – ein Märchenland aus Stein – schön, atemberaubend und mystisch zugleich. Lava, Wasser und Wind haben in diesem Teil der Türkei eine Felsen- und Höhlenlandschaft geschaffen, die weltweit einmalig ist.

Tuffsteinkegel
Märchenland aus Stein © Matthias Pätzold

Nach Kappadokien kann man aus Deutschland bequem mit dem Flugzeug anreisen, der Zielflughafen ist Kayseri. Einmal angekommen, bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, die Höhlen- und Tuffsteinlandschaft zu erkunden. Sportbegeisterte durchqueren die Vulkanlandschaft zu Fuß, mit dem Mountainbike oder auf dem Motorrad. Auf labyrinthartigen Wegen durch Täler und Schluchten, die auch der „Grand Canyon der Türkei“ genannt werden, kann man die großartige Ausstrahlung der Felsenlandschaft am besten auf sich wirken lassen. Ein ganz besonderes Erlebnis ist eine Fahrt in einem Heißluftballon bei Sonnenaufgang über die kappadokische Landschaft. Aus der Vogelperspektive sehen die Felsformationen noch atemberaubender aus.

Das Ihlara-Tal
Das Ihlara-Tal: der Grand Canyon der Türkei © Matthias Pätzold

Luxuriöses Steinzeit-Feeling – Wohnen im Höhlenhotel
Liebhaber von außergewöhnlichen Hotels sind in Kappadokien genau richtig. Hier ist exklusives Übernachten in modernen Höhlenhotels möglich, Steinzeit-Feeling inklusive. Die Höhlenhotels von Kappadokien lassen die traditionelle Wohnweise der ursprünglichen Bevölkerung nachvollziehen und vereinen auf besondere Art Tradition und Moderne.

Kappadokien von oben
Grandiose Landschaft aus der Vogelperspektive © Matthias Pätzold

Weinanbau im vulkanischen Gebiet
Wein als Genussmittel hat in den letzten Jahren in der Türkei einen starken Aufschwung erlebt. Der Weinanbau hat in Kappadokien eine alte Tradition und geht bis zur Herrschaft der Hethiter zwischen 1650 und 1200 v. Chr. zurück. Damals wurde Anatolien auch „Wiyanawanda – Land des Weins“ genannt. Besonders in der Region rund um das lebendige Touristenstädtchen Ürgüp wird Weinanbau betrieben

Antiker Wohnblock aus Tuffstein
Antiker Wohnblock aus Tuffstein © Matthias Pätzold

Der vulkanische Boden und das kontinentale Klima Zentralanatoliens
mit heißen Sommern und trockenen Wintern liefern ideale Bedingungen für das Wachstum der Reben und sorgen dafür, dass hier hervorragende Rot- und Weißweine gedeihen. Der Großteil der Ernte wird zwar in modernen Keltereien weiterverarbeitet, manchmal jedoch findet man noch eine einheimische Familie, die selbst Wein anbaut und ihre Trauben noch auf traditionellem Weg verarbeitet. Mit etwas Glück kommt man dann sogar in den Genuss einer privaten Weinprobe im Höhlenhaus.

Bewohnte Höhle in Uchisar
Bewohnte Höhle in Uchisar © Matthias Pätzold

Bei unterirdischen Erkundungen Geschichte erleben
In Göreme, im Zentrum der kappadokischen Höhlenwelt, befindet sich ein einzigartiger Komplex aus Felsformationen, der von der UNESCO im Jahr 1985 sogar zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Zum Schutz vor feindlichen Verfolgungen gruben Christen hier bereits im vierten Jahrhundert n. Chr. zahlreiche Eremitenklausen, Höhlenwohnungen und sakrale Gewölbe mit wunderschönen Deckenmalereien in den weichen Tuffstein, die bis heute noch sehr gut erhalten sind. Die bedeutendste Kirche ist die Karanlik Kilise, die dunkle Kirche. Ihre gemalten Fresken spiegeln Szenen aus dem Leben Jesu und der Evangelisten und stammen aus dem 11. Jahrhundert.

Felsenkirche
„Kathedralen“ in Fels gehauen © Matthias Pätzold

Ein weiteres Highlight bietet das Besichtigen einer unterirdischen Stadt, wie Derinkuyu. In den sechziger Jahren ausgegraben und erforscht, haben die Archäologen bis heute elf Stockwerke freigelegt.

Unsere Literaturempfehlung:
TÜRKISCHE RIVIERA – KAPPADOKIEN – Der Reiseführer von Michael Bussmann, Gabriele Tröger
Kaum ein anderer Küstenabschnitt der Türkei wird von deutschen Urlaubern mehr geschätzt als der zwischen Antalya und Antakya: Die türkische Riviera lockt mit weiten Sandstränden und belebten Ferienzentren wie Alanya, Side oder Anamur.
Wer dem internationalen Trubel an der Küste entgehen will, erkundet das gebirgige Hinterland mit weltberühmten Ausgrabungsstätten wie Perge oder Aspendos, geht Raften im Köprülü-Canyon oder entdeckt lebenslustige Großstädte wie das moderne Mersin oder das arabisch geprägte Antakya.
Für längere Ausflüge bieten sich die Kalksinterterrassen von Pamukkale oder die Tuffsteinlandschaft Kappadokiens an.
Neben detaillierten Landschafts- und Ortsbeschreibungen bietet das Buch einen umfassenden Infoteil, in dem alle reisepraktischen Fragen geklärt werden: Restauranttipps, Hinweise zu Hotels, Pensionen und Campingplätzen, Einkaufadressen und vieles mehr.