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Andalusien: Die Route der weißen Dörfer

Maurische Häuser, gotische Kirchen und tiefe Schluchten

von Meike Stegkemper

Andalusien, die südlichste auf dem Festland gelegene Region Spaniens, ist bekannt für seine Ruta de los Pueblos Blancos – die Straße der weißen Dörfer. Die Dörfer liegen abseits des Massentourismus, in der kargen und naturbelassenen Landschaft des Hinterlandes. Mehrere Landstraßen führen durch die Naturlandschaften zu den Siedlungen und Kleinstädten.

Anders als der Name vermuten ließe, gibt es nicht die eine einzig wahre Route der weißen Dörfer, sondern vielmehr zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, um die Ansiedlungen in den Provinzen Málaga und Cádiz zu besichtigen.

Setenil de las Bodegas
Setenil de las Bodegas © Juaneletoman17, CC BY-SA 4.0

Namensgebend für die Region sind die von den Bewohnern immer wieder weiß gekalkten Hausfassaden, die gemeinsam mit den roten Ziegeldächern, den engen, verwinkelten Gassen und den zahlreichen Burgen, die sich in die felsige und grüne Landschaft einfügen, das Bild der Gegend prägen. Der maurische Charakter der weißen Häuser steht im Kontrast zu den zahlreichen Kirchen und Herrschaftshäusern und ihrer gotischen, barocken und Renaissance-Architektur aus den Jahrhunderten nach der Rekonquista, der Rückeroberung der Iberischen Halbinsel im 15. Jahrhundert.

Puente Nuevo von Ronda
Die berühmte Puente Nuevo von Ronda © IBK

Eines der bekanntesten und eindrucksvollsten weißen Dörfer ist Ronda, das durch den Tourismus zur Stadt herangewachsen ist und allein mit seiner Lage auf einem 800m hohen Felsplateau und über der 100m tiefen Schlucht des Tajo beeindruckt. Die Schlucht trennt die andalusische Altstadt La Ciudad von der Neustadt Mercadillo. Beide Stadtteile werden durch die bereits im 18. Jahrhundert konstruierte Neue Brücke (Puente Nuevo) verbunden. Von dort aus bietet sich ein atemberaubenden Ausblick auf die Schlucht.

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Unsere Literaturempfehlung:
ANDALUSIEN – Der Reiseführer von Thomas Schröder
Thomas Schröders Reisehandbuch widmet sich einer der reizvollsten Ferienregionen Spaniens. Vor allem der Individualreisende wird viel mehr entdecken als nur die üblichen folkloristischen Klischees.
Glanzlichter Andalusiens sind die drei großen Städte Granada, Córdoba und Sevilla, jede mit beeindruckenden Denkmälern maurischer Baukunst – und eine Küstenlinie von über 800 km, die sich auf zwei Meere verteilt und viel Platz für Sonnenanbeter und Strandläufer bietet. Aber auch das Hinterland will erforscht werden: die weite Ebene des Río Guadalquivir, in der im Spätsommer die Baumwollfelder blühen, und die schneebedeckte Sierra Nevada, die mit den höchsten Bergen der Iberischen Halbinsel »angibt«. Dazu echte Sandwüsten, ausgedehnte Stauseen und Salzwasserlagunen, vorgeschichtliche Ausgrabungsstätten, römische Amphitheater, maurische Burgen und die malerischen »weißen Dörfer«.
Das Reisehandbuch enthält neben ausführlichen Beschreibungen aller andalusischen Provinzen und ihrer touristischen Infrastruktur auch 10 Wanderungen und gibt Hinweise zu Ausflügen nach Marokko.