Dein Kulturreisejournal

Olivenernte in Südeuropa

Fest im Norden Andalusiens

Im Dezember beginnt rund ums Mittelmeer die Olivenernte. Deswegen ist der Dezember auch der Monat der Olivenfeste – wie zum Beispiel in Martos in der spanischen Provinz Jaén.

In Martos wird weltweit die größte Menge an Olivenöl produziert. Zum Auftakt der Olivenernte wird dort in den Tagen um den 8. Dezember daher ausgiebig gefeiert

Wie Perlenschnüre reihen sich Tausende von Olivenbäumen aneinander. Die schwarzen Früchte heben sich in faszinierendem Kontrast vom Silbergrau der Blätter und der roten Erde ab, von der sie nach der Ernte aufgesammelt werden.

Uralter Olivenbaum
Uralter Olivenbaum © Stratis Stamatakos, CC BY-SA 3.0

Das Olivenöl ist, wie im restlichen Teil der Provinz Jaen, ein Schlüsselprodukt der wirtschaftlichen und sozialen Struktur der Gegend. Sein Einfluss wird deutlich durch den hohen Prozentanteil des Olivenanbaus von über 77% in Bezug auf die gesamte landwirtschaftliche Anbaufläche. Die wirtschaftliche Bedeutung des Olivenanbaus ist auch aus der industriellen Nutzung von 55 Ölmühlen in der Umgebung zu ersehen, Labore, die auf die Analyse physisch-chemischer Bestandteile des Olivenöles und der Oliven spezialisiert sind und landwirtschaftliche Maschinenfabriken. „Almazara“ wird die Ölgewinnung traditioneller Weise genannt. Das Hauptprodukt einer Almazara ist das Olivenöl „Virgen“. Als „jungfräulich“ also wird der ölige Saft bezeichnet, der den Oliven nur durch mechanische Verfahren entzogen wird und bei dem kein chemisches Verdünnungsmittel benutzt werden darf.

Der Höhepunkt der Festtage, an denen die geschätzte Frucht und die Erntearbeiter geehrt werden, ist die Verteilung von „hoyos“ an die Ortsbewohner und Besucher, die an diesen Tagen in die Stadt strömen. Diese typische Speise der Olivenerntearbeiter besteht aus frischem Landbrot, das ausgehöhlt und mit Olivenöl und Kabeljau gefüllt wird.

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Thomas Schröders Reisehandbuch widmet sich einer der reizvollsten Ferienregionen Spaniens. Vor allem der Individualreisende wird viel mehr entdecken als nur die üblichen folkloristischen Klischees.
Glanzlichter Andalusiens sind die drei großen Städte Granada, Córdoba und Sevilla, jede mit beeindruckenden Denkmälern maurischer Baukunst – und eine Küstenlinie von über 800 km, die sich auf zwei Meere verteilt und viel Platz für Sonnenanbeter und Strandläufer bietet. Aber auch das Hinterland will erforscht werden: die weite Ebene des Río Guadalquivir, in der im Spätsommer die Baumwollfelder blühen, und die schneebedeckte Sierra Nevada, die mit den höchsten Bergen der Iberischen Halbinsel »angibt«. Dazu echte Sandwüsten, ausgedehnte Stauseen und Salzwasserlagunen, vorgeschichtliche Ausgrabungsstätten, römische Amphitheater, maurische Burgen und die malerischen »weißen Dörfer«.
Das Reisehandbuch enthält neben ausführlichen Beschreibungen aller andalusischen Provinzen und ihrer touristischen Infrastruktur auch 10 Wanderungen und gibt Hinweise zu Ausflügen nach Marokko.