Impressionisten, Expressionisten und eine beeindruckende Architektur
Nicht der Louvre, sondern das Musée d’Orsay ist für viele Kunstliebhaber der wahre Musentempel in Paris. Kein Wunder, denn das Museum, das in den gläsernen Hallen des gleichnamigen ehemaligen Bahnhofs untergebracht ist, beherbergt einige der beeindruckendsten Gemälde des 19. Jahrhunderts.
Das Museum zeigt auf 16.000 Quadratmetern mehr als 4000 Exponate. Die Gemälde, Skulpturen, Grafiken, Photographien, Werke des Kunsthandwerks und Design, sowie der Architektur stammen dabei alle bis auf wenige Ausnahmen aus dem Zeitraum zwischen 1848 und 1914. Die Sammlung gehört zu den hochkarätigsten weltweit und repräsentiert eine der spannendsten Epochen der Kunstgeschichte: Impressionismus und Expressionismus.
Beeindruckend viele große Namen der Kunstgeschichte
Namhafte Künstlergenies sind hier mit Spitzenwerken vertreten: Pierre Bonnard, Paul Cézanne, Gustave Courbet , Edgar Degas, Paul Gauguin, Edouard Manet, Claude Monet, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir und Vincent van Gogh und andere.
Das Kunstmuseum liegt am südlichen Ufer der Seine gegenüber des Tuileriengartens und befindet sich im Gebäude eines anlässlich der Weltausstellung 1900 errichteten Bahnhofs. Das denkmalgeschützte Gebäude repräsentiert den damals neuen Einsatz von Stahl und Glas. Eiin lichtes, gewölbtes Glasdach umschließt die steinernen Außenwände. So entstand ein geschützter Raum, der tagsüber lichtdurchflutet ist – ideal fü rdie Reisegäste, aber auch ideal für die Präsentation von Kunstwerken.
Bahnsteige wurden zu kurz
Den Bahnhof nutzte man bis 1939 für den Fernverkehr in den Südwesten Frankreichs. Allerdings wurden damals die Fernzüge immer länger, so dass die Bahnsteige nicht mehr ausreichten. Im Anschluss wurde das Gebäude für den Paketversand genutzt, stand aber vor allem leer. Zwischenzeitlich wurde sogar ein Abriss diskutiert. Die Entscheidung, den Bahnhof in ein Museum umzuwandeln, fiel 1977 in Folge einer Initiative des französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing.
Der ursprüngliche Bestand des Musée d’Orsay setzte sich aus verschiedenen, aus anderen Museen stammenden Vorgängersammlungen beziehungsweise Teilen davon zusammen, deren Geschichte folglich weit vor der Gründung des Musée d’Orsay begann. Übernommen wurde der Fundus des Musée du Jeu de Paume, dessen Gebäude einem anderen Zweck überführt wurde. Die übrigen Werke wurden vor allem aus den Sammlungen des Louvres und des im Jahr 1976 gegründeten Musée National d’Art Moderne übernommen.
Aktuelle Ausstellungen
Neben der einzigartigen Sammlung ziehen auch die umfangreichen Sonderausstellungen des Musée d‘ Orsay immer wieder die Blicke der internationalen Kunstszene auf sich. Das Museum veranstaltet meist mehrere Sonderschauen gleichzeitig.
Informationen unter www.m.musee-orsay.fr/de
Aktuelle Kulturreisen nach Paris:
Christo: das Kunstevent 2021 in Paris
Unsere Literaturempfehlung:
PARIS – Der Reiseführer von Ralf Nestmeyer
Dieser Städteführer des erfahrenen Reisebuchautors und Frankreichkenners Ralf Nestmeyer führt den Leser nach Paris, in die Stadt der Flaneure, der Kunstliebhaber, Nachtschwärmer, Liebespaare und Gourmets.
In 13 ausgewählten Spaziergängen präsentiert das Buch neben dem klassischen Sightseeing-Programm mit Eiffelturm, Louvre, Montmartre und Versailles auch die modernen Seiten der französischen Metropole, etwa das gigantische Büro- und Geschäftsviertel La Défense mit der Grande Arche, dem modernen Triumphbogen, oder den futuristischen Parc de la Vilette mit seinem Wahrzeichen, dem Kugelkino La Géode.
Am Schluss jedes Kapitels findet man einen umfangreichen Katalog praktischer Informationen, angefangen von Shoppingtipps bis hin zu Informationen über Restaurants, Szenekneipen und Cafés.
Vervollständigt wird der Guide durch detailliertes Kartenmaterial, das die Orientierung in der pulsierenden Millionenstadt erleichtert. Dazu Übernachtungstipps, Veranstaltungskalender und jede Menge weiterer Informationen, die bei einem Paris-Aufenthalt nützlich sind.