Dein Kulturreisejournal

Das British Museum in London

Zwei Millionen Jahre Menschheitsgeschichte

von Meike Stegkemper

Das British Museum in London ist eines der größten und bedeutendsten kulturgeschichtlichen Museen weltweit. Die Sammlung umfasst Exponate von allen Kontinenten und aus allen Epochen. Zu den berühmtesten zählen der Stein von Rosette und Fragmente der Grabstätte von Mausolos II.

Im Jahr 1753 übertrug der englische Wissenschaftler und Mediziner Hans Sloane seine private Kunst- und Literatursammlung König George II. und legte damit den Grundstein für die Gründung des British Museums. In den Folgejahren wurde die Sammlung erweitert und in einem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert, dem Montagu-House, wurden Museumsräume eingerichtet. Im Jahr 1759 wurde das British Museum offiziell eröffnet.

Innenhof des British Museum
Der Innenhof des British Museum mit der von Norman Foster entworfenen Glaskuppel
© Diliff, CC BY-SA 3.0

Schon wenige Jahrzehnte später reichte die Ausstellungsfläche nicht mehr aus. Die Planungen für einen Neubau begannen. Das von Robert Smirke entworfene Museumsgebäude wurde 1848 fertiggestellt. Das British Museum befindet sich noch heute in diesem Gebäude.

Der Innenhof des Museums wurde von Sir Norman Foster entworfen und ist mit einer Fläche von 7100 Quadratmetern der größte überdachte, öffentliche Platz Europas. Das Dach des Innenhofs besteht aus über 1600 Glasplatten und wurde erst im Jahr 2000 fertiggestellt.

Die Sammlung
Das Museum zeigt Exponate aus zwei Millionen Jahren Menschheitsgeschichte. Es besteht aus den Abteilungen Frühgeschichte und Europa, Naher Osten, Ägypten und Sudan, Griechische und römische Antiken, Afrika, Ozeanien und Amerika, Münzen und Medaillen sowie Drucke und Zeichnungen.

Zu den bekanntesten und herausragendsten Ausstellungsobjekten gehört der Stein von Rosette. Die Inschriften des Grabsteins aus dem Jahr 196 v. Chr. ehren den ägyptischen König Ptolemaios V., seine Frau und ihre Vorfahren. Der Stein von Rosette wurde 1799 im Zuge des Ägyptenfeldzugs Napoleons im Niltal gefunden.

Nereid Monument
Nereid Monument im British Museum © Tiia Monto, CC BY-SA 3.0

Weitere berühmte Ausstellungsstücke sind der Fries und die Statuen des Mausoleums von Halikarnassos. Die Grabstätte von Mausolos II. ist eines der Sieben Weltwunder der Antike und wurde zwischen 368 und 350 v. Chr. erbaut.

Auch die so genannten Elgin Marbles zählen zu den bekanntesten Ausstellungsobjekten des Museums. Es handelt sich hierbei um Teile des Skulpturenschmucks, der von der Athener Akropolis entfernt wurde. Im British Museum sind Teile des Parthenon-Fries und Marmorstatuen ausgestellt.

Weitere seltene Ausstellungsobjekte sind ägyptische Mumien, die Sammlung von Marc Aurel Stein aus Zentralasien, Artefakte vom Schiffsgrab Sutton Hoo und der Lindow-Mann, eine 2000 Jahre alte Moorleiche aus dem Sumpf von Cheshire.

Lesesaal des British Museum
Der alte Lesesaal des British Museum © Diliff, CC BY-SA 2.5

Sehenswert ist auch die Bibliothek des Museums. Sie ist Teil der British Library und hat einen Bestand von 350.000 Büchern. In dem 1857 eröffneten Lesesaal, der besichtigt werden kann, sind die Nachschlagewerke – 25.000 Bände – aufgestellt.

Der Eintritt für die Dauerausstellung ist für alle Besucher kostenlos. Lediglich für Sonderausstellungen werden Eintrittsgelder erhoben.

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