Dein Kulturreisejournal

York

Britische Geschichte soweit das Auge reicht

von Meike Stegkemper

Die Geschichtsträchtigkeit der britischen Stadt York zeigt sich nicht nur in den mittelalterlichen Stadtmauern und -toren. Auch der York Minster und die York St. Mary’s sind Zeugen der Vergangenheit und prägen das historische Flair der britischen Stadt mit den römischen Wurzeln.

Die Gründung des heutigen Yorks erfolgte im Jahr 71 n. Chr. unter dem Namen Eburacum durch den römischen Kaiser Vespasian. Die Stadt wurde der wichtigste Militärstützpunkt der Römer in Nordengland. Von 79 bis 427 n. Chr. war das römische Eburacum Hauptstadt Nordenglands und anschließend das des angelsächsischen Königsreichs Northumbria. Ein historischer Augenblick der Stadt war die Krönung von Kaiser Konstantin im Jahr 306 n. Chr.

Blick von der Stadtmauer zum Münster
Blick von der Stadtmauer zum Münster © Matthias Pätzold

Nach dem Rückzug der Römer zu Beginn des 5. Jahrhunderts bewohnten Angelsachsen und Wikingern die Stadt, ehe sie im Zuge der normannischen Eroberung Englands 1066 fast vollständig zerstört wurde. In den Folgejahren erlebte das heutige York seine Blütezeit als eine der wichtigsten Städte Englands und ein bedeutendes Handelszentrum.

Spuren der Vergangenheit
Die mittelalterliche Glanzzeit der Stadt zeigt sich in den zahlreichen Gebäuden aus dieser Zeit, die in Teilen noch heute zu besichtigen sind. Hierzu gehören neben den mittelalterlichen Kirchen die Stadttore und -mauern, die noch fast vollständig erhalten sind und die Innenstadt umgeben. Aus dem späten Mittelalter stammen die Häuser an der „Shambles“, eine bekannte Straße im Zentrum von York. In den historischen Gebäuden sind heute Souvenirläden, Cafés und Restaurants zu finden.

mittelalteriche Gassen
In den mittelalterichen Gassen tummeln sich heute viele – vor allem auch britische – Touristen © Matthias Pätzold

Das Wahrzeichen Yorks ist das York Minster im Herzen der Stadt. Die mittelalterliche Kirche wurde nach 250 Jahren Bauzeit im Jahr 1472 fertiggestellt und ist insbesondere für seine zahlreichen und kunstvollen Glasfenster bekannt.

Die York St. Mary’s ist eine mittelalterliche Kirche, in der heute zeitweise Kunstausstellungen stattfinden. Im Barley Hall, einem mittelalterlichen Stadthaus, finden ebenfalls wechselnde Kunstausstellungen statt.

York Minster
Das York Minster © Matthias Pätzold

Das Eisenbahnmuseum (National Railway Museum) ist dem britischen National Museum of Science and Industry zugehörig und zeigt 300 Jahre Eisenbahngeschichte. Die Sammlung umfasst über 100 Lokomotiven und 200 andere Eisenbahnfahrzeuge britischer Herkunft. Die Sammlung wird durch Schilder, Uniformen und Modelle ergänzt.

National Railway Museum
Im National Railway Museum © Harald Kother

Das York Castle Museum, in einer Burg beherbergt, zeigt, wie die Menschen in den verschiedenen Zeitaltern in England gelebt haben. Im Museum kann der Besucher durch eine viktorianisch gepflasterte Straße schlendern und originalgetreue Nachbauten kleiner Läden besuchen. Außerdem zeigt das York Castle Museum Einrichtungsgegenstände und Mode aus verschiedenen Jahrhunderten.

Zu den ältesten historischen Überresten in York gehört der Clifford’s Tower. Dort sind Fragmente der 1068 von Wilhelm dem Eroberer erbauten Burg zu besichtigen.

Leckeres Gepäck gibt es auf den Märkten
Leckeres Gepäck gibt es auf den Märkten der Stadt © Harald Kother

Weniger geschichtsträchtig aber ebenso unverzichtbar ist ein Besuch der zahlreichen Pubs in der Innenstadt. Typisch für York sind ebenso die Messen und Märkte und die Pferderennen, die von Mai bis Oktober stattfinden.

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