Dein Kulturreisejournal

Weltkulturerbe in Las Palmas

Die Hauptstadt der Kanaren

von Harald Kother

Gran Canaria ist vor allem für die Badeorte Playa del Ingles und Maspalomas bekannt. Doch die Insel und ihre Hauptstadt Las Palmas bieten auch viele kulturelle Highlights. Ein komplettes Stadtviertel in der 300.000-Einwohner-Stadt gehört zum Welterbe der Unesco.

Wer unvorbereitet mit dem Auto nach Las Palmas fährt, wird wahrscheinlich irgendwann vom dichten Verkehr überrascht. Die Autobahn wird dreispurig und teilt sich in Stadtumgehung und Küstenstrecke. Spätestens im Stau wird einem dann klar: Las Palmas ist zuallererst eine Großstadt. Rund 380.000 Menschen leben hier. Die Stadt ist das bedeutendste Geschäfts- und Verwaltungszentrum der kanarischen Inseln.

Las Palmas zieht sich über mehrere Kilometer an der Küste entlang. Die interessantesten Attraktionen sind auf verschiedene Stadtteile verteilt. Neben dem eigentlichen Zentrum lohnt sich vor allem ein Besuch im Viertel Santa Catalina. Hier liegt die Stadt auf einer Art Landzunge. Im Nordwesten erstreckt sich eine große Badebucht mit Sandstrand, im Osten liegt der Industriehafen. Dort beginnt auch die Stadtautobahn, die komplett am Meer entlangläuft und fast die gesamte Stadt von der Küste abschneidet.

Santa Catalina ist das Amüsier- und Kneipenviertel der Stadt. Hier brummt vor allem nach Einbruch der Dunkelheit das Leben. Aber das eigentliche historische Zentrum liegt rund fünf Kilometer weiter südlich in den Vierteln Vegueta und Triana.

Vegueta: reichhaltig verzierte Portale
Typisch für die Vegueta: reichhaltig verzierte Portale © Harald Kother

La Vegueta: Weltkulturerbe der Unesco
Vegueta, die alte Stadt mit der Kathedrale Santa Ana, gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Vom Kirchturm der Kathedrale hat man nicht nur einen weiten Blick über die Stadt, sondern kann auch in die vielen typischen Innenhöfe des Viertels blicken. Das Viertel stammt aus dem Mittelalter, entsprechend verwinkelt sind die kopfsteingepflasterten Gassen und Sträßchen.
Neben der Kathedrale liegt die Casa de Colón – das Haus, das das Kolumbus-Museum beherbergt. Das Gebäude gehört zu den schönsten Häusern der Stadt. Im Innenhof klettert ein Papagei auf den Pflanzen herum. Die Ausstellung des Museums zeichnet die Entdeckungsreisen des Seefahrers nach und zeigt, dass die Entdeckung Amerikas eng mit den Kanaren verbunden war. Denn bei seinen Fahrten machte Kolumbus meistens Zwischenstation auf der Inselgruppe.

Altstadt von Las Palmas
Die Kathedrale thront über der Vegueta der Altstadt von Las Palmas © Harald Kother

Von der Vegueta ist es nur ein Katzensprung ins Geschäftsviertel Triana – über eine vierspurige Schnellstraße. Über die Fußgängerzone, die links und rechts von prunkvollen Jugendstilfassaden gesäumt ist, gelangt man zum Parque de San Telmo. In zwei Ecken des Parkes stehen Jugendstilpavillons. Einer davon ist groß genug, ein gemütliches Café zu beherbergen.

Weil sich die Stadt kilometerlang an der Küste entlang zieht, legt man größere Distanzen am besten mit dem Stadtbus zurück, so auch den Weg zum Museo Nestor. Nestor de la Torre (1887 – 1938) war einer der bedeutendsten Künstler der kanarischen Inseln. In seinen Bildern beschäftigte er sich immer wieder mit dem Meer, einige davon zeigen Fabelwesen, die zum Beispiel Ebbe, Flut und Stürme symbolisieren.

Unsere Literaturempfehlung:
GRAN CANARIA – Der Reiseführer von Irene Börjes
Goldene Dünen und die Auswüchse des Massentourismus sind in vielen Katalogen vorzufinden. Bizarre Felslandschaften, einsame Bergdörfer und abenteuerliche Schluchten im Inselzentrum wurden von Irene Börjes entdeckt.
Daneben können Sie stilvolle Fischerkneipen, menschenleere Strände und die besten Surforte kennenlernen. Auch Biketouren und Wanderungen auf alten Hirtenpfaden, Touren mit dem Mietwagen und Busverbindungen hat die Autorin für Sie gesammelt.