Dein Kulturreisejournal

Das Erwin Broner Haus auf Ibiza

Bauhaus im Fischerviertel

von Friederike Reth

Im Februar 2010, knapp vierzig Jahre nach seinem Tod, eröffnete auf Ibiza, im ehemaligen Fischerviertel der Stadt, das Erwin Broner Haus. Der Maler und Architekt kaufte ein bereits bestehendes Haus und baute es 1959/60 selbst aus. Broner, der sich als Architekt zumeist am Bauhaus orientierte, gelang es, sowohl bei seinem eigenen Haus, als auch allgemein, traditionelle Bauweise aus Ibiza mit modernen Elementen zu kombinieren.

Casa Broner
Casa Broner © Ibiza.travel

Erwin Broner wurde 1898 als Sohn jüdischer Eltern in München geboren. Seine wohlhabende Familie legte Wert auf Kultur: Musik und Malerei waren Bestandteile des täglichen Lebens. Seine Eltern förderten so auch seine künstlerischen Neigungen bereits sehr früh. 1920 begann er ein Studium der Malerei in München und Stuttgart. Ein Studium der Architektur, ebenfalls in Stuttgart, folgte.
Als Kommunist und Gegner des Naziregimes floh er 1933 über die Schweiz nach Ibiza, emigrierte aber bereits ein Jahr später nach Frankreich und schließlich nach Los Angeles. Hier fand er Beschäftigung, sowohl als Kameramann, als auch als Architekt. Ab 1944 war er amerikanischer Staatsbürger. 1952 kam er nach Ibiza zurück, arbeitete aber weiterhin in den USA an verschiedenen Film- und Architekturprojekten. 1959 ließ er sich endgültig wieder in Ibiza nieder.

Innenansicht Haus Broner
Innenansicht Haus Broner © JanManu, CC BY-SA 3.0


Broner war Mitbegründet der „Grupo Ibiza 59“, einer Vereinigung verschiedener auf Ibiza lebender Künstler, die trotz, oder gerade wegen ihrer unterschiedlichen Nationalitäten gemeinsame künstlerische Interessen und Ziele verband. Sie organisierten gemeinsam Ausstellungen, die über Spanien hinaus Beachtung fanden, u.a. auch mit Gästen wie Miro und Ernst. Die Gruppe trennte sich 1964.
Das Haus in dem Broner lange Jahre lebte und arbeitete, und das seine Frau bis zu ihrem Tod 2005 nutzte, wurde aufwändig restauriert. Der Originalzustand wurde wieder hergestellt. Mit dem ursprünglichen Mobiliar bietet es vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und ist seit 2010 wieder für die Öffentlichkeit freigegeben.

Unsere Literaturempfehlung:
IBIZA & FORMENTERA – Der Reiseführer von Thomas Schröder
Fette Beats, Foam-Partys, Drag Queens – ihr schrilles Nachtleben hat die Baleareninsel weltberühmt gemacht.
Doch Mallorcas kleine Schwester hat noch ganz andere Reize. Dutzende schöner Strandbuchten offerieren Badevergnügen à la carte, die kleinen Dörfer des Binnenlands überraschen mit originellem Charme, und die Steilküsten bieten atemberaubende Panoramen.
Wer die Insel in ihrer ganzen Fülle erleben will, findet in Thomas Schröders Reiseführer die vielfältigsten Anregungen: Urlaub in der noblen Finca-Residenz oder der ruhigen Strandpension, Schlemmen in der Altstadt der trubeligen Inselmetropole, Chillout im Chiringuito, reizvolle Wandertouren zu entlegenen Buchten und auf den höchsten Inselberg, die legendären Hippiemärkte und natürlich alle wichtigen Discos, Bars und Clubs.
Abgerundet wird das Ganze mit einem Ausflug auf die ruhige Nachbarinsel Formentera und ihre kilometerlangen Strände mit Karibik-Flair.