Dein Kulturreisejournal

Die Altmark – Salzwedel, Arendsee, Havelberg, Tangermünde

Landschaftliche Naturbelassenheit trifft auf bauhistorische Schönheit

von Kora Thomas

Als eine der ältesten Kulturlandschaften Deutschlands liegt die Altmark ganz im Norden Sachsen-Anhalts. Weite Grünflächen, Eichen-, Buchen- und Kiefernwälder machen das naturbelassene Tiefland zu einem Ort der Erholung und bieten die Möglichkeit, die Natur intensiv zu erfahren und auf sich wirken zu lassen.

Spaziergänge durch die Heide und die Wälder, hohe Wiesen und frische Landluft machen die Altmark aus. Ergänzt wird diese Region durch verträumte Dörfer, kleine, aber traditionsreiche Hansestädte und romanische Schätze.

Die Landschaft in der nördlichen Altmark
Die Landschaft in der nördlichen Altmark © Christian Fischer, CC BY-SA 3.0

Die Wiege Preußens
Erstmals 1304 als „Antiqua Marchia“ urkundlich erwähnt, gehörte die Altmark vor ihrer Aufteilung ursprünglich zur Mark Brandenburg und wird damit heute noch des Öfteren als Wiege Brandenburgs oder als Wiege Preußens gerühmt. Auch zuvor tauchte die Altmark hin und wieder in historischen Quellen auf. Nach Niederschlagung der bis dahin heidnischen Sachsen wurde die Altmark unter Karl dem Großen in mehrere Bistümer unterteilt, womit sie sich zwischen dem Bistum Verdun und dem Bistum Halberstadt verortete. Heute zählen zur Altmark die Landkreise Salzwedel und Stendal.

Der Arendsee erstreckt sich als größter See Sachsen-Anhalts mit einer Fläche von über fünf Quadratkilometern quer durch die Altmark und trägt eine regionale Bedeutung als Vogelbrut- und -rastgebiet. Großflächige Schilfrohrbereiche unterstützen den idyllischen Eindruck, den die weite Landschaft erweckt. Der gleichnamige Ort wird als Luftkurort geführt und zeichnet sich besonders durch seine romanischen Schätze und sein Strandbad aus.

Weites Land und Naturidylle
Aus landwirtschaftlicher Perspektive sorgt ein Wechsel von sandigen und lehmigen Böden in der Altmark gleichzeitig in einigen Teilen für sehr fruchtbaren und andernorts für mageren Boden. Das macht die Region zu einem idealen Standort für Vieh- und Pferdezucht. Kein Wunder also, dass die Altmark unter Reitern längst kein Geheimtipp mehr ist.

Auf eine Entdeckung warten jedoch noch die vielen kleineren und größeren Kulturschätze:
In den alten Städten der Altmark zeugen Kirchen, Rathäuser und prunkvolle Tore nicht nur von früherem Handelsreichtum, sondern auch von einem hohen Stellenwert der Handwerkskunst. Vielseitige Traditionen und Brauchtümer sind heute noch spürbar. So bieten Hansefeste und mittelalterliche Burgfeste kleine Einblicke in das historische Leben und Handwerk in der Altmark. Hinzu kommen über 150 Volksfeste.

Hansestädte und ihre Schätze
Salzwedel bietet mit einer Fachwerkaltstadt und einigen gut erhaltenen Stadttoren aus dem Mittelalter und der Backsteingotik besonders attraktive Bauten, die zusammen mit vereinzelt emporragenden Kirchtürmen das Stadtbild prägen. In der Hansestadt war vor allem der Jeetzehafen mit dem Hansehof aus dem 15. Jahrhundert lange Zeit von Bedeutung.

Havelberger Dom
Westbau des Havelberger Doms © Matthias Pätzold

Der romanische Havelberger Dom wiederum ist die Hauptattraktion der gleichnamigen Hansestadt im östlich gelegenen Landkreis Stendal. Der Dom, der seine architekturgeschichtliche Bedeutung vor allem dem völlig ornaments- und fensterlosen Westbau verdankt und damit die Verwirklichung des so genannten Sächsischen Westriegels darstellt, feierte im Jahre 1170 Domweihe. Unterhalb dieses eindrucksvollen Gotteshauses liegt die historische Altstadt idyllisch auf einer kleinen Insel in der Havel.

Rathaus von Tangermünde
Das historische Rathaus von Tangermünde © Franzfoto, CC BY-SA 3.0

Etwas weiter südöstlich von Havelberg kann man in Tangermünde die fast vollständig erhaltene Burg Tangermünde und zahlreiche gut erhaltene Backstein- und Fachwerkhäuser bestaunen. Besonders das ab 1430 erbaute historische Rathaus überzeugt mit einer eindrucksvollen Backsteingotik.

Eine interessante Mischung aus landschaftlicher Naturbelassenheit und bauhistorischer Schönheit – das ist die Altmark!

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