Dein Kulturreisejournal

Aix-en-Provence

Luxus vergangener Zeiten

von Meike Stegkemper

Aix-en-Provence gilt als eine der französischen Städte mit der höchsten Lebensqualität. Sie vereint provenzalischen Charme und Erinnerungen an den luxuriösen Lebensstil des 17. und 18. Jahrhunderts. Neben einem umfangreichen Angebot aus Kunst und Kultur verfügt die historische Universitätsstadt über ein auf Studenten ausgerichtetes Nachtleben mit zahlreichen Bars und Diskotheken.

Herzstück der Stadt ist die historische Prachtstraße Cours Mirabeau. Sie wurde 1649 angelegt und verbindet das Mazarin-Viertel im Süden, das Quartier des ehemaligen Hochadels, und die Altstadt im Norden der Stadt.

Cours Mirabeau
Die Prachtstraße Cours Mirabeau © Andrea Schaffer, CC BY 2.0

Die Cours Mirabeau bildet die Hauptachse der Stadt und wird von Brunnen und eleganten Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert gesäumt. Heute befinden sich in den Prachtbauen der edlen Promenade Banken, Geschäfte, Buchhandlungen und Cafés, in denen der einstige Luxus spürbar wird.

Die Stadt der vierzig Brunnen
Am Anfang der Cours Mirabeau befindet sich der Brunnen Fontaine de la Rotonde, der im Jahr 1860 errichtet wurde und drei Statuen, die für die Justiz, Landwirtschaft und Schönen Künste stehen, zeigt. Anschließend führt die Straße am symmetrisch angeordneten Fontaine des Neufs Canons aus dem Jahr 1691 und dem Fontaine d’Eau Thermale, der von einer Thermalquelle gespeist wird, zu dem König René gewidmeten Brunnen aus dem Jahr 1819. Dieser zeigt den König mit der Muskateller-Traube. Der Anbau dieser Traube in der Provence wird auf ihn zurückgeführt.

Brunnen der vier Delfine
Brunnen der vier Delfine © Georges Seguin, CC BY-SA 3.0

Die Cathédrale St. Sauveur gehört zu den Wahrzeichen der Stadt. Sie liegt am Place de l’Université und vereint durch ihre lange Bauzeit zahlreiche Architekturstile vom 5. bis 17. Jahrhundert.

Die Saint-Jean-de-Malte wurde Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts gebaut und ist die älteste gotische Kirche der Provence.

Cathédrale St. Sauveur
Die Cathédrale St. Sauveur © Georges Seguin, CC BY-SA 3.0

Auf den Spuren von Paul Cézanne
Der französische Maler Paul Cézanne lebte und arbeitete über lange Zeit seines Lebens in Aix-en-Provence. Bereits 1901 kaufte Cézanne ein Grundstück am Chemin de Lauves oberhalb der Stadt, um sich dort ein Atelier einzurichten.

Das Atelier Cézannes auf dem Hügel von Les Lauves kann heute besichtigt werden und ist stark von Cézannes einstiger Anwesenheit geprägt. Es sind dort Möbel und Gegenstände, die Motive für seine Stillleben waren, ausgestellt. Hierzu gehören Töpferwaren, Flaschen und Vasen.

Atelier von Paul Cézanne
Das Atelier von Paul Cézanne scheint, als ob der Künstler gerade noch hiergewesen sei
© Bjs, CC BY-SA 4.0

Auf der Route de Cezanne kann der Besucher die Spuren des Künstlers und die Fundorte seiner Motive nachempfinden. Vom Stadtzentrum aus führen fünf gekennzeichnete Wege ins unmittelbare Umland der Stadt und ermöglichen es, die Landschaft Cézannes kennen zu lernen.

Op-Art am Rande der Stadt
Am Stadtrand von Aix lädt zudem eine Museumstiftung für einen wichtigen Vertreter der Nachkriegsmoderne ein: die Fondation Vasarely, die dem Mitbegründer der geometrischen Op-Art gewidmet ist.
Das vom Architekten-Duo John Sonnier und Dominique Ronsseray geplante und 1976 eröffnete Museum beherbergt nicht nur die von Vasarely selbst gegründete Stiftung, sondern berücksichtigt auch Entwürfe des Künstlers selbst.

Die Stiftung Vasarely
Die Stiftung Vasarely © Gerald Fix, CC BY-SA 4.0

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