Dein Kulturreisejournal

Faszinierende Polarlichter

Die Aurora Borealis in Finnland

von VisitFinland

Kühlt sich ein Feuerfuchs seinen Schwanz im Schnee ab, und erzeugt damit diese faszinierenden Funken in der Schneedecke? Sagen die roten, grünen oder mehrfarbigen Lichter sogar das Wetter voraus? Oder stimmt die Geschichte der alten Wikinger, die immer dachten, bei den bunten Lichtern am Himmel würde gerade irgendwo auf der Welt eine Schlacht geschlagen und die Walküren mit ihren glitzernden Rüstungen suchen von oben neue Krieger aus?

Um die mysteriösen bunten „Zauberlichter“ wird seit 2.000 Jahren spekuliert, aber die einfache Erklärung für die faszinierenden Lichterscheinungen heißt: Es sind geladene Teilchen des Sonnenwinds, die auf die Erdatmosphäre treffen. Diese Phänomene treten nicht nur in Finnland auf, sind hier jedoch besonders bekannt und ziehen jährlich viele Touristen nach Nordfinnland.

Polarlichter in Island
Polarlichter in Island © AstroAnthony, CC-BY 4.0

Die Polarlichter entstehen, wenn Sonnenpartikel oder ein Sonnensturm durch die Magnetfelder der Erde und der Sonne gegen die Pole der Erde getrieben werden. Die elektrischen Sonnenwindteilchen treffen auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre und regen die vorhandenen Luftmoleküle zum Leuchten an. Diese Freisetzung von Energie ist als kleines Lichtflimmern zu sehen. Je mehr Teilchen flimmern, umso größer wird das erkennbare Nordlicht. Geografisch sind Polarlichter deshalb in den Regionen um die Pole anzutreffen, weil das Magnetfeld der Erde hier senkrecht zur Erdoberfläche verläuft. Das elektrisch geladene Plasma der Sonnenwinde tritt mit einer Geschwindigkeit von 500-833 km/s auf und wird von den Magnetfeldern zu den beiden Polen gelenkt. Allerdings benötigt das Plasma bis zum Eintreffen auf der Erde rund zwei bis vier Tage, denn der Abstand zwischen der Erde und Sonne beträgt rund 150 Millionen Kilometer.

Polarlichter in Finnland
Polarlichter in Finnland © Finnish Tourist Board, CC BY 3.0

Wie häufig solche Polarlichter im Norden Finnlands – vor allem in Lappland – zu beobachten sind, hängt immer von der Stärke des Sonnenwindes ab. Außerdem sind Nordlichter zwar das ganze Jahr über vorhanden, aber nur in besonders dunklen Nächten überhaupt erkennbar. In Nordfinnland gibt es zahlreiche Nordlichter in den Monaten von September bis Anfang April und in Südfinnland von Anfang August bis Mai zu sehen. In diesen Monaten steht das Magnetfeld der Erde nämlich parallel zur Sonne. Die beste Uhrzeit für diese Beobachtungen ist jeweils zwischen 21.00 Uhr und Mitternacht. Nördlich des Polarkreises können die faszinierenden Lichtspiele das ganze Jahr über gesichtet werden.

Clara Ott schreibt für ZEIT online.

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